Die meisten der zehn Teilnehmer trafen sich bei strömendem Regen am Wangener Bahnhof. Trotz des Wetters hoch motiviert und guter Stimmung ging es mit der Bahn klimaschonend zunächst nach München. Die restlichen wanderfreudigen DAVler stiegen in Kißlegg zu bzw. warteten am Münchner Bahnhof auf uns. Dort mussten wir uns wegen der leichten Verspätung des Zugs sputen und hätten ohne den Antrieb und die sorgfältige Planung der ortsansässigen Mitstreiterin den Anschluss vermutlich nicht mehr erreicht.
Nach Ankunft im pittoresken Örtchen Aschau und einer kleinen Stärkung in einem netten Café starteten wir den Aufstieg bei zunächst noch trockener Witterung. Über den "Boarischen Entschleunigungsweg" mit unterhaltsamen Stationen ging es dann in den Anstieg. Der vorhergesagte Regen fiel zum Glück weniger stark aus als befürchtet, wobei wir uns während des ärgsten Schauers bei der inzwischen geschlossenen Riesenhütte unterstellen konnten. Dort empfing uns auch eine gerade frisch auf die Weide entlassene und noch unter Strom stehende Herde Jungvieh, die unsere im wahrsten Sinne des Wortes "bunte" Truppe neugierig ein Stück des Weges begleitete.
Die letzte Etappe bis zur Hochrieshütte auf 1569m war glücklicherweise wieder trocken und gewährte uns sogar etwas Aussicht auf den Chiemsee und die tolle Bergwelt. Pünktlich zur Ankunft auf der Hütte setzte dann der Regen wieder ein, der sich bis zum Morgen hinzog.
Aufgrund des Wetters kamen wir so in den Genuss eines ausgedehnten und äußerst leckeren Frühstücks. Als sich das Wetter dann langsam besserte machten wir uns bei leichtem Nieselregen auf zur Etappe des zweiten Tages. Bei im Laufe des Tages immer schöner werdendem Wetter ging es auf sehr schönen Wegen über den Predigtstuhl, Klausenberg, Brandelberg und unterhalb der Spitzsteinwand zum Spitzsteinhaus auf 1252m, wo wir trocken und pünktlich zur Kaffeezeit gerade vor dem nächsten Schauer ankamen. Aufgrund des Wetters tauschten wir den ursprünglich nach der Kaffeestärkung geplanten Aufstieg zum namensgebenden Spitzstein (1596 m) dann doch gegen einen gemütlichen Hüttenabend bei leckerem Essen und unterhaltsamen Spielen.
Am nächsten Morgen wurden wir dann von der Sonne geweckt. Nach Frühstück und obligatorischem Gruppenbild vor der Hütte ging es zunächst einmal hinunter. Nach dem Abstieg ins beschauliche Bergsteigerdorf Sachrang und kurzer Pause dort, ging es bei schönstem Wetter über den Jägersteig vorbei an trägen Kühen hinauf zur Priener Hütte (1410 m). Nach Quartierbezug und kurzer Stärkung mit Kaffee und Kuchen machten wir uns dann mit leichtem Gepäck auf zum Geigelstein, dem mit 1808m höchsten Gipfel unserer Tour. Oben wurden wir mit einem wunderbaren 360-Grad-Blick ins Inntal, aufs Kaisergebirge, Kufstein, das Karwendel, die Loferer Steinberge, die Berchtesgadener Alpen und den Chiemsee belohnt. Nach Abstieg und Blitzdusche waren wir dann (beinahe) pünktlich zum Abendessen parat.
Am letzten Tag ging es nach der Übernachtung in mit Bauernmalerei verzierten rustikalen Betten auf den Heimweg. Zunächst nochmals der Aufstieg ins Naturschutzgebiet Geigelstein mit toller Blumenpracht und Murmeltiersichtung. Nach kurzem Gipfelerlebnis auf dem Weitlahnerkopf (1615m) erfolgte schließlich der Abstieg ins Tal zur Rückfahrt mit Bus und Bahn, was dann auch reibungslos und so gut wie ohne Verspätung geklappt hat.
Das anfangs durchwachsene Wetter hatte der guten Stimmung in unserer Gruppe keinen Abbruch getan, und alle sind gesund und glücklich mit schönen Erinnerungen heimgekehrt. Herzlichen Dank an Bettina für die tolle Tour und die gründliche Planung und Vorbereitung - gerne wieder :-)
geschrieben von Otmar Schneider