38. Partnerschaftstreffen in der Auvergne | © Teilnehmer

38. Deutsch-Französisches Partnerschaftstreffen mit dem Foyer Esquimaux

28.05.2025

Bevor ich meinen Bericht in die Tastatur tippe, blättere ich noch einmal in den Prospekten, Panoramakarten, Info-Blättern, die unser Guide, Daniel Pitsch, für uns zusammengetragen hat. 

Ja, die Tage mit unseren französischen Freunden waren nicht nur „schön“, sie waren darüber hinaus interessant, vielfältig, eindrücklich! Daniel und seine Frau Francoise geben sich alle zwei Jahre große Mühe, die Wanderungen und Besichtigungen en detail vorzubereiten, vorher Alles zu erkunden, abzulaufen, Öffnungszeiten zu eruieren, kurz -  uns ganz besondere Einblicke in die besuchte Region Frankreichs zu ermöglichen. Alle zwei Jahre? Ja, denn unsere Treffen finden im zweijährigen Rhythmus in Frankreich und in Deutschland statt. Und wer nächstes Jahr bei unserem Treffen irgendwo in Deutschland nicht dabei sein kann, dem sei schon hier und heute eine Teilnahme 2027 in Frankreich wärmstens empfohlen. Wer in Frankreich Land und Leute, Kultur, Geographie und Historie erleben möchte, der ist bei den Partnerschaftstreffen genau richtig!

Aber nun einige Zeilen zu unserem diesjährigen Treffen in der Region Auvergne, ziemlich zentral mitten in Frankreich gelegen. Vielleicht eher bekannt als Zentral-Massiv? Das passt auch, denn ein großer Teil der Region Auvergne gehört zum vulkanischen Zentralmassiv mit den Vulkanketten Chaîne des Puys und den Monts Dore. Höchste Berge sind der Puy de Sancy (1886 m) und der Plomb du Cantal (1852 m). Zweifellos bekanntester Vulkankegel ist der Puy de Dôme (1465 m) und das war am ersten Tag auch unser Tagesziel. Nach einer dreistündigen Wanderung konnten wir einen atemberaubenden Blick über Clermont-Ferrand, die Rhone-Ebene und – gerade noch so – bis zu den Alpen genießen. Aber nicht nur das, ein Observatorium sowie ein Merkur-Tempel aus der Römerzeit boten Weiteres an Sehenswertem. Das Abendessen im Hotel im Kurort Mont Dore gab Gelegenheit zum deutsch-französischen Austausch über das Erlebte des Tages und über Gott und die Welt.

Am nächsten Tag gab es am Vormittag eine dreistündige Wanderung mit Abschluss auf der bestens restaurierten Burganlage „Murol“ in St. Nectaire. Der Rundgang kreuz und quer über das Burggelände hat wieder einmal vor Augen geführt, wie engverbunden unser Kontinent politisch, kulturell und religiös im Mittelalter war. Der Tagesschluss brachte uns noch zum „Lac de Chambon“ wo wir mit einem kurzen See-Rundgang, aber auch mit Kaffee, Kuchen und Eis den anstrengenden Tag ausklingen ließen.

Was können französische und deutsche Wanderfreunde selbstverständlich nicht sein lassen?

Eine Bergtour auf den höchsten Berg im Zentralmassiv, den Puy de Sancy! Mit 1885 Metern ist er etwas höher als unser Hochgrat und bei guter Fernsicht hat man vom Gipfel eine 100-Kilometer-Rundumsicht über das gesamte Zentralmassiv. Ja, bei guter Fernsicht, aber wir hatten dichten Nebel und einen strammen Wind…. Was uns Berglern aber nichts ausmacht, alpines Wetter sind wir gewohnt. Die sonst übliche Gipfelpause wurde dennoch kurz gehalten, um so länger pausierten wir im Tal am Zusammenfluß der Quellbäche Dore und Dogne, die im weiteren als Dordogne zusammen mit der Garonne den Südwesten Frankreichs entwässert und kurz vor Bordeaux über die Garonne in den Atlantik fließt.

Der folgende Tag war dann auch schon wieder der Tag des Abschiednehmens und der guten Wünsche auf ein gesundes Wiedersehen in 2026 in Deutschland. Doch bevor wir uns um die Mittagszeit auf den langen Heimweg machten, ging es bei Nebel und stürmischem Wind auf den Berg „La Banne d’Ordanche“.  3 Stunden Gehzeit, 400 Höhenmeter, 8 Kilometer – genau das Richtige vor einer 10-stündigen Autofahrt!

 

Dieter Henninger