Gemeinsamer Aufstieg bei Sonnenaufgang - die Sonne scheint durch den Nebel | © DAV/Hans Herbig

Tipps für sicheres Wandern im Herbst

Gut vorbereitet in die goldene Jahreszeit

22.09.2025

Leuchtende Wälder, klare Fernsicht und frische Bergluft: Der Herbst gilt für viele Wandernde als die schönste Zeit des Jahres. Damit die Tour zum unvergesslichen Erlebnis wird, weist der Deutsche Alpenverein (DAV) auf einige Besonderheiten und Sicherheitsaspekte beim Wandern in der goldenen Jahreszeit hin.

Farbenpracht und klare Sicht – aber auch besondere Herausforderungen

Ob im Mittelgebirge oder in den Alpen: Herbstwanderungen versprechen intensive Naturerlebnisse. Gleichzeitig bringen kürzere Tage, wechselhaftes Wetter und rutschige Wege neue Anforderungen mit sich. „Wer jetzt gut vorbereitet losgeht, kann die Vorzüge des Herbstes genießen und bleibt gleichzeitig sicher unterwegs“, betont Stefan Winter, Ressortleiter Sportentwicklung beim DAV. 

Tipps für sichere Herbsttouren  - Tourenplanung

  • Kürzere Tage: Frühzeitig starten und eher kürzere Touren planen, um nicht in die Dunkelheit zu geraten. Zudem wird es im Herbst nach Sonnenuntergang schnell kalt. 
  • Höhenlage und Exposition: Sonnseitige Touren sind im Herbst angenehmer. Auf Nordseiten und in höheren Lagen kann schon mal Schnee liegen. 
  • Aktuelle Verhältnisse: Vor der Tour unbedingt den Bergwetterbericht checken. Webcams können helfen, die aktuellen Verhältnisse zu beurteilen (z.B. Schneefall- oder Nebelgrenze).
  • Service-Link: Webcams in den Bergen - Nutzen, Grenzen, Tipps

Ausrüstung & Kleidung

  • Mehrschichtige Bekleidung: Mit dem Zwiebelprinzip und einer extra warmen Schicht (Fleece oder Isolationsjacke) und Regenschutz kann man gut auf unterschiedliche Temperaturen, Wind und Wetter reagieren. 
  • Feste Bergschuhe mit griffiger Sohle: In schattigen Bereichen und Waldstücken sind Wege wegen Laub oder Bodenfeuchtigkeit oft nass und rutschig. Stabile hohe Schuhe verringern die Gefahr des Umknickens und erleichtern das Treten von Stufen in Schneefeldern. Je nach Tour sogar Grödel, Steigeisen, Stöcke oder einen Pickel einpacken.  
  • Ergänzend zur normalen Wanderausrüstung wie Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Set, Biwaksack/Rettungsdecke und Proviant, gehören im Herbst auch Handschuhe, Mütze, Stirnlampe und Ersatzakku (Powerbank) mit in den Rucksack. 

Wetter & Bedingungen

  • Stabileres Wetter: Im Herbst gibt es eine deutlich geringere Gewitterneigung in den Bergen. Dafür können zwischen Sonnen- und Schattenseiten erhebliche Temperaturunterschiede herrschen. 
  • Inversionswetterlage: Sorgt oft für Sonne am Berg und Nebel im Tal. Das sieht von oben großartig aus. Wenn man aber durch den Nebel wieder ins Tal steigt, muss man mit kalten Temperaturen, Nässe und Rutschgefahr rechnen. 
  • Rutschgefahr: Vorsicht bei nassem Laub, Wurzeln, Frost oder Schneefeldern. 
  • Service.Link: Immer gut informiert mit dem DAV-Bergwetter 

Sicherheit unterwegs

  • Hüttenöffnungszeiten prüfen: Hütten in mittleren Höhenlagen haben oft bis Mitte Oktober oder sogar länger geöffnet. Hütten im Hochgebirge schließen bereits Mitte September. Genaue Öffnungszeiten können aber nach Wetter spontan abweichen. Im Zweifel vor Beginn der Tour telefonisch bei den Hüttenwirtsleuten erkundigen. 
  • Tour abkürzen oder umkehren: Schafft mein seine Tourenplanung nicht einzuhalten, besser die Tour abbrechen und umdrehen, als in die Dunkelheit zu geraten. 
  • Rücksicht auf Wildtiere: Der Herbst ist eine sensible Phase für viele Arten. Deshalb besonders Rücksicht nehmen und nicht in der Dämmerung unterwegs sein.  
  • Service-Link: Hüttenschließzeiten 2025

Tourenempfehlungen

Für Genusswandernde eignen sich sonnige Routen in den Voralpen oder Mittelgebirgen. Wer höhere Lagen wählt, sollte sich bewusst sein, dass hier bereits winterliche Bedingungen herrschen können. Tipps zu geeigneten Touren, inklusive Schwierigkeitsgrad und aktuellen Bedingungen, finden sich jeden Donnerstag im Bergbericht des DAV.