Nach zwei Stollenbegehungen im Herzen der UNESCO-Montanregion-Erzgebirge haben wir nun Einblick in die Historie, in die Herausforderungen und in die Technik des Bergbaus und verstehen besser die Bedeutung von Kerzenlicht, Handwerk und Volkskunst, Frömmigkeit und Weihnachtsstimmung in dieser einzigartigen Bergbauregion.
Aber die meiste Zeit waren wir „über Tage“, bereits am Anreisetag gab es nach 350 Kilometern eine Bewegungspause. Wir sind in der Nähe von Tirschenreuth über die deutsch-tschechische Grenze zum Mittelpunkt Europas (lt. Österr. Geographen !) am Tillesberg (939 m) gewandert. Nach drei Stunden Wanderung die übliche Einkehr und dann ging es noch circa 120 Kilometer weiter zu unserem Reiseziel – Oberwiesenthal im Erzgebirge! Mit 915 m ü. NHN ist es die höchstgelegene Stadt Deutschlands, unmittelbar am Fichtelberg (1215 m) gelegen, dem höchsten Berg Sachsens. Und der Fichtelberg und eine sich daran anschließende Tageswanderung nach Cranzahl war das erste Ziel unseres Reiseprogramms. Eine gemütliche Fahrt mit der historischen Dampflokomotive brachte uns zurück nach Oberwiesenthal bzw. in die Hotel-Sauna!
Am Tag 2 hieß unser Ziel Keilberg (Klinovec CZ 1243 m) auf der tschechischen Seite, höchster Berg im Erzgebirge. Dank kräftigen Föhns hatten wir eine phänomenale Fernsicht. Im Süden, mit Fernglas gerade noch auszumachen, die Alpen, im Westen das Fichtelgebirge, im Osten das Isergebirge, im Norden die Industriestädte Zwickau u. Chemnitz.
Für Tag 3 stand die Bergbau-Metropole Annaberg-Buchholz auf dem Programm mit der berühmten Annen-Kirche, des Gößner-Stollen und dem Erzgebirgsmuseum. Stadtbesichtigungen sind meist recht ermüdend und so folgte zum Abschluß die Einkehr mit Kaffee und Kuchen.
Am Tag 4 gab es zunächst eine kurze Wanderung bevor wir mit einer Stollenbahn „eingefahren“ sind nach vorherigem „Glück auf“. Unser vorab gebuchter Stollenführer erklärte uns während der zweistündigen Führung im „Markus-Röhling-Stollen“ eine Menge interessanter Details des erzgebirgischen Bergbaus. Die Einkehr haben wir programmgemäß nach Oberwiesenthal verlegt, denn dort erwartete uns kein geringerer als die Sport-Ikone Jens Weissflog in seinem gleichnamigen Hotel-Restaurant. Die Älteren unter der geneigten Leserschaft erinnern sich bestimmt an den mehrfachen Olympiasieger, mehrfachen Weltmeister und, und, und … Jens Weissflog hieß uns Willkommen und wir haben ihm als kleines Dankeschön neben einem feinen Tropfen Prospektmaterial und Ansichtskarten von Wangen überreicht. Seine Pokalsammlung, seine Urkunden, diverse Medaillen und Auszeichnungen erstrecken sich über mindestens 10 Meter Glasvitrine. Und auf Bildaufnahmen ist er Gast u. a. bei König Haakon von Norwegen, Helmut Kohl, Tina Turner, Franz Beckenbauer, Karel Gott, Katharina Witt, Richard v. Weizsäcker, - ja, klar, auch bei Erich Honecker.
Und der Tag 5 offerierte uns die Architektur-Pracht des Nobel-Kurortes Karlsbad. Wo man hinschaut, grüßt die alte k.u.k.-Monarchie. Es sprengt den Rahmen dieses Berichts hier ins Detail zu gehen, nur so viel – Karlsbad muss man einmal besucht haben! Unsere Stadtführerin hat uns das Wichtigste gezeigt und erklärt, die zwei Stunden Führung vergingen wie im Flug. Anschließend war noch Zeit für eine kleine Wanderung hoch zum Diana-Aussichtsturm und für einen Besuch der russich-orthodoxen Kirche St. Peter und Paul. Der krönende Abschluß unserer Karlsbad-Fahrt dann im Cafe Elephant bei ausgezeichneten Torte-Creationen!
Um 17.00 Uhr zurück im Hotel und wieder ab in die Sauna und/oder Hallenbad.
Tag 6: Heimreise!