Die erste Station war die gemütliche Gamshütte. Bekannt ist die Gamshütte für ihre atemberaubende Freiluft Dusche. Zum einen ist die Aussicht auf den Alpenhauptkamm atemberaubend. Zum anderen sind die 3°C Wassertemperatur atemberaubend. Lange Wartezeiten, bis die Dusche frei wird sind hier kein Thema. Schon auf dieser Hütte lernten wir unsere Mitwanderer kennen, die uns in den kommenden Tagen begleiten sollten.
Der nächste Tag war bei gutem Wetter die schönste Etappe. Etwa 20 Personen querten die 15 km entlang der Südhänge zum Friesenberghaus. Immer wieder begegneten sich die Gruppen entlang des Weges. 9 Stunden bei 1100 Hm im Aufstieg und 600 Hm im Abstieg waren für diese Strecke angegeben. Reine Wanderzeit waren für uns 7 Stunden, aber wir gönnten uns etwa 2 Stunden Pausen entlang des Weges und genossen die Aussicht auf den Alpenhauptkamm und die (noch) vorhandenen Gletscher. Der Wesendlekarsee bot eine angenehme Abkühlung nach diesem sonnigen Tag. Das Friesenberghaus kam dann genau richtig, bevor es zu kalt wurde und bot uns ein komfortables Nachtlager.
Der dritte Tag startete mit wolkigem Wetter und Wind und die erste Station war die Olperer Hütte, die uns zu einem zweiten Frühstück einlud. Am großen Panoramafenster sitzend konnten wir einen guten Überblick über die weitere Etappe zum Furtschaglhaus gewinnen. Das erreichten wir am Nachmittag, gerade vor dem einsetzenden Regen. Nachdem Abendessen wurde vom Hüttenpersonal eine Warnung wegen des aufziehenden Wetters ausgesprochen. Vom Weiterweg über das Schönbichler Horn wurde abgeraten, weil Regen, Gewitter und Sturm angekündigt waren. So entschieden wir am nächsten Morgen den Abstieg zum Schlegeisspeicher anzutreten und die Tour ohne Berliner Hütte zu beenden. Die nächsten Tage versprachen ähnlich feucht zu verlaufen und so traten wir noch trockenen Fußes die Heimreise nach Wangen an.
Marcus Gutfrucht