Skitouren im Wipptal

Bei der Terminierung dieser Skitourenwoche war ich vom Gedanken beflügelt, rauschende Firnabfahrten in der warmen Märzsonne genießen zu können.

Das wechselhafte Wetter und die Schneeverhältnisse waren zwar nicht immer so berauschend, aber dennoch konnten wir am Ende jeden Tages doch zufrieden sein mit dem, was uns gelungen war. Ja manchmal durften wir auch ein wenig stolz sein, all die Gipfel zu erreichen, die wir uns vorgenommen hatten.

Strahlend blauer Himmel am Arlbergpass lud uns schon am Anfahrtstag ein, gleich hier unsere erste Tour zu unternehmen. Vom Parkplatz am Ende der Flexenpassstraße steuerten wir einen Vorgipfel des Schwarzen Turms an. Die Aussicht aufs Skigebiet von Zürs und hinaus auf die Berge des Montafons war fantastisch. Die Abfahrt bei gut 20 cm Pulverschneeauflage sorgte für Begeisterung bei allen Teilnehmern.

Am Samstag fuhren wir mit Öffis ins Naviser Tal. Über die Naviser Hütte und die Stöcklalm führte der Aufstieg bis zum Kiachlkreuz auf 2330 m Höhe. Starker Höhenwind hielt uns von der Besteigung des Naviser Kreuzjöchls ab. Die Abfahrt zur Naviser HüHe war trotz der vielen Spuren überraschend gut. Die weitere Abfahrt erfolgte dann über die Rodelbahn zum Parkplatz.

Wegen des stürmischen Windes mit entsprechenden Schneeverfrachtungen war am Sonntag in Höhenlagen die Lawinenstufe 4 ausgerufen. Unsere Tourenplanung stellten wir darauf ein und suchten uns die Tour von der Nösslachhütte auf das Nösslachjoch aus. Beim Aufstieg durch den Wald war dann die Gefahr von herabstürzenden Ästen deutlich höher als die Lawinengefahr. Im weiteren Verlauf durch die lichten Lärchenwälder nahm dann der stürmische Wind deutlich zu. Gepresster Schnee und Windgangeln hätten den Abfahrtsspaß zunichte gemacht, so dass wir beschlossen, über die Piste zur Berger Alm abzufahren. Die Kabinenbahn war wegen des orkanartigen Windes nicht in Betrieb, so dass wir ungestört auf der Piste abfahren konnten. Auf der Höhenloipe ging es dann zurück zur NösslachhüHe und von dort hinunter zum Parkplatz.
Am Montag hatten wir die Tour auf den Fischers Napf im hintersten Schmirntal auf dem Programm. Da der Anstieg über südwestseitige Hänge erfolgt, mussten wir wegen Schneemangel zunächst die Skier tragen. Dann aber versprach die Tourenbeschreibung schönste Skihänge – und so war es auch. In angenehmer Steigung erreichten wir das Plateau vor dem Schlussanstieg auf die Scharte. Hier war es allerdings abgeblasen, folglich hart und wir hatten Mühe, die Scharte mit Ski zu erreichen. Das Stück vom Skidepot bis zum Gipfel sparten wir uns, da es ohne Steigeisen zu mühsam und auch zu gefährlich gewesen wäre.

Vom Gasthof Waldesruh im Obernberger Tal führte unsere Tour am nächsten Tag vorbei am Obernberger See Richtung Sandjöchl. Einige Höhenmeter unterhalb steuerten wir dann zum Sattele zu. Der kalte Wind ließ jedoch keine Pause zu. Umso erfreulicher waren die guten Schneeverhältnisse bei der Abfahrt durchs Fradertal. Die Pause holten wir dann im Almis Berghotel in Obernberg nach.

Die Tour auf die Vennspitze konnten wir dann dank des guten Wetters mit viel Sonnenschein richtig genießen. Und ein Genuss war auch die Aussicht von dort oben hinüber zum Olperer, zum Kraxentrager, zum Wolfendorn, zu den südlichen Stubaier Alpen, die Tribulaune und die Obernberger Skitourenziele. Die Einkehr im Gasthof Steckholzer gehörte natürlich obligatorisch dazu.

Und da die Bedienung für den nächsten Tag das Backen einer Eierlikörtorte angekündigt hatte, war klar, dass wir mit dem Silleskogel ein Ziel gefunden hatten, um wieder eine Einkehr im Steckholzer zu rechtfertigen.

Alles in allem erlebten wir sieben erlebnisreiche Tourentage, die dank der guten Verpflegung und Unterkunft im Parkhotel in Matrei allen Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben werden.