Skitourenwoche im Gsiesertal
Vom 2. – 8. Januar 2012 war eine achtköpfige Gruppe mit dem Tourenführer Hubert Weber in Südtirol, St. Madgalena, unterwegs. Rechtzeitig hatte Frau Holle die Berge im Gsiesertal mit der weißen Pracht zugedeckt.
Gleich am ersten Tag spurten wir bei strahlendem Sonnenschein zum Rotlahner 2735m. Auf der Heimwaldscharte war dann Skidepot angesagt. Das atemberaubende 360 ° Gipfelpanorama reichte von den Sextener Dolomiten bis zum Großvenediger.
Trotz fehlender Unterlage konnten wir tolle Schwünge in den glitzernden Pulverschnee zaubern.
Am darauffolgenden Tag ging es zur gegenüberliegenden Talseite; Ziel war die 2518m hohe Karbacherspitze. Die Abfahrt führte über herrliche Pulverschneehänge und anschließend über einen Waldweg hinab ins Tal.
Der dritte Tag führte uns auf das Kalksteinjöchl, beliebter Übergang vom Gsiesertal ins Villgratental, früher auch von Schmugglern benutzt. Stürmischer und eisig kalter Wind vereitelte den weiteren Anstieg auf die Gailspitze. Schutz suchend vor dem bissigen Wind zwängten wir uns zum Vesper in eine kleine Hirtenhütte. Am Spätnachmittag konnten wir bei einer Sondierübung mit anschließender LVS – Suche unser Wissen auffrischen. Anhaltender Schneefall und einbrechende Dunkelheit verlieh dieser Übung einen ernsthaften Charakter und ließ deutlich werden, wie schwierig die Suche nach Verschütteten sich gestalten kann.
Aufgrund der großen Neuschneemenge und weiterem Schneetreiben war an eine größere Tour am vierten Tag nicht zu denken. Dennoch plante Hubert für uns eine Rundtour durch die märchenhaft verschneite Winterlandschaft. Sie führte zunächst auf dem Talblickweg zum Gasthof Landsberg, anschließend auf einem steileren Waldweg ein Stück ins Pfoital, um schließlich auf einem Forstweg zur gemütlichen Stumpfalm zu gelangen, wo natürlich eine Einkehr angesagt war. Auf einem gut präparierten Schlittenweg erfolgte dann die rasante Abfahrt hinunter nach Sankt Magdalena.
Für den letzten Tourentag war wieder sonniges Winterwetter angesagt – aber auch Lawinenwarnstufe 4 ausgerufen worden. Was tun? Bei sehr sorgfältiger Routenwahl erschien uns die Tour über die Pfynnalmen zum Hohen Mann machbar zu sein. Über einen gleichmäßig ansteigenden Waldweg ging es zuerst zur Astalm, wo wir eine erste Pause einlegten. Mittlerweile folgten ganze Heerscharen von Skitourengängern, die wohl das gleiche Ziel ansteuerten. Die anstrengende Spurarbeit war uns damit abgenommen – auch nicht schlecht! Die letzten 100 Höhenmeter von der Scharte zum Gipfel mussten wir zu Fuß zurücklegen. Die Aussicht war dann durch die herannahende Kaltfront leider etwas eingeschränkt, doch konnten wir alle unsere bisher durchgeführten Tourenziele deutlich erkennen.
Eine neuerliche Einkehr in der gemütlichen Astalm rundete unsere erlebnisreiche Tourenwoche ab.