Gipfelglück im Großarltal

Sonnenschein pur und der Neuschnee, der einige Tage vor unserer Ankunft gefallen war, bescherten den begeisterten Skitourengängern mit dem Skitourenführer Hubert und Dieter eine erlebnisreiche Woche.

Dank der frühen Abfahrt konnten wir noch am Anfahrtstag eine 3-stündige Tour zur Unterwand- und weiter zur Karseialm durchführen. Nach weiterem Anstieg war der Umkehrpunkt erreicht und die Abfahrt durch herrlichen Pulverschnee war das erste Schmankerl dieser Woche.

Wegen der eisigen Nachttemperaturen ließ uns unser DAV-Bus leider im Stich – das Diesel war versulzt. So ging es mit Verzögerung am zweiten Tag mit dem Skibus ins Elmautal. Der langgezogene Aufstieg zur Filzmoosalm durch tief verschneite Bergwälder hatte meditativen Charakter und man konnte dabei unbewusst innerlich auftanken. Nach der Pause wurde es deutlich ungemütlicher, denn der eisige Wind auf dem Weg zum Filzmooshörndl blies uns kräftig ins Gesicht.

Der dritte Tag begann mit einer Taxifahrt, denn der Bus streikte noch immer. Die geplante Tour führte uns von der Hallmoosalm über die Karteisalm zum Kreuzeck. Nach der Alm waren wir wieder dem eisigen Wind ausgesetzt und der Anstieg war durch Windgangeln geprägt. Auf dem Vorgipfel ließen wir es wegen des stürmischen Windes gut sein und konzentrierten uns auf die Abfahrt, die uns über die Ragglaml und einen Forstweg zurück zum Ausgangspunkt brachte. Zu beachten ist, dass es bei der Ragglalm eine Wildruhezone gibt, von der jedoch im Skitourenführer nichts vermerkt war.

Den Bus hatte ich vorsichtshalber in der Nachbarschaft in eine Lagerhalle einstellen können, damit er am vierten Tag wieder einsatzfähig war. Ziel war die Überschreitung Penkkopf – Gabel mit der Abfahrt über die Breitebenalm. Nach langem Aufstieg auf Forststraßen durch den kalten Wald war bei der Großwildalm zuerst mal eine Pause fällig, hier bei strahlender Sonne und wärmeren Temperaturen. Der weitere Anstieg zum Penkkopf war Genuss pur in einer herrlichen Landschaft mit lichtem Lärchenbestand. Der Gipfel war dann gut besucht, kommen doch von der Südostseite von der Kleinarler Skihütte weitere Skitourengeher. Der Weiterweg zum Gabel gestaltete sich sehr abwechslungsreich und nach einer weiteren Stunde war der Gipfel über eine steile Querung erreicht. Die Abfahrt zur Breitebenalm durch immer noch lockeren Pulverschnee ließ unsere Skifahrerherzen noch einmal höher schlagen.

Für den letzten Tourentag hatten wir den Karkogel im Blick, ein wohl sehr beliebter Tourenberg, denn wir waren am Parkplatz in Aschau bei weitem nicht die Einzigen. Der Anstieg durch z.T. steilen Wald zur Pause auf der Hirschebenalm forderte schon einiges an Kraft und Kondition und so verteilten sich die Gipfelaspiranten recht schnell. Auch auf dem Weiterweg war zunächst ein steiler Waldgürtel zu meistern, der schnell aufdeckte, wer über eine gute Spitzkehrentechnik verfügt. Der Ausblick vom Gipfel war dann leider doch etwas getrübt, weil sich eine Wetterverschlechterung ankündigte.

Bei der Abfahrt zur Alm durften wir noch einmal im Pulverschnee schwelgen bevor es auf dem geräumten Waldweg wieder zurück zum Parkplatz ging.

Am Abfahrtstag war dann auf Wunsch der TN noch eine LVS-Übung angesagt. Dabei zeigte sich wiederum, dass nur durch wiederholtes Üben gute Suchergebnisse möglich sind.

Dank der Sonne, dem guten Schnee und einem empfehlenswerten Hotel eine gelungene Skitourenwoche, die uns auch in der Erinnerung noch viel Freude bereiten wird.