Arlberger Klettersteig – lang und ausgesetzt !

Wer regelmäßig – und das heißt täglich – auf unserer Homepage surft, Klettersteige der anspruchsvolleren Art liebt, mit seiner Arbeitszeit flexibel umgehen kann, dem ist mein Angebot für Kurzentschlossene nicht entgangen, den Arlberger Klettersteig zu begehen.

Der Wetterbericht hatte ein paar Tage Spätsommerwetter angekündigt. Dass es aber am Vorabend unserer Tour ein Gewitter gegeben hatte und somit noch viel Restfeuchte in der Atmosphäre herumschwirrte, ließ uns bei der Auffahrt mit der Vallugabahn, bei der wir teilweise im dichten Nebel steckten, doch etwas die Stirn runzeln. Das Besondere an diesem Klettersteig ist ja gerade auch die fantastische Aussicht, die wir gefährdet sahen.

Dennoch strebten wir zielstrebig dem Einstieg zu und ließen uns durch die Nebelfetzen , die immer wieder um den Grat schwappten nicht beirren. Mit zunehmendem Tagesgang sorgte die Sonne dann für klare Sicht und auch die Temperaturen wurden deutlich angenehmer, was das Bedienen der Klettersteigkarabiner wiederum erleichterte. Eine ganze Weile ging es im steten Auf und Ab immer am Grat entlang und einige sehr exponierte Stellen (D) erforderten dann doch eine gehörige Portion Kraft und auch Geschicklich-keit. Aber das hatte ich ja bei der Ausschreibung angekündigt: wer dabei sein will, braucht Kondition und Können. Absolut nichts für Anfänger !

Nach gut der Hälfte des über 2 km langen Grates stärkten wir uns mit einem Vesper, bevor es z. T. sehr ausgesetzt über die sogenannten Haifischzähne – ein sehr exponierter Gratabschnitt, an dem es auf beiden Seiten jäh in die Tiefe geht, dem Endziel, der Weißschrofenspitze, entgegen ging.

Die Aussicht war überwältigend, die Pause fast zu kurz. Der Abstieg vom Gipfel erforderte noch einmal volle Konzentration, geht er doch über weite Strecken auf einem gesicherten Steig bzw. Klettersteig, bevor man über steile Schotter-felder den Ausstieg nahe der Kapallbahn erreicht. Leider fuhr die Bahn an diesem Tag nicht, so dass wir den langen Abstieg nach St. Anton auch noch zu Fuß zurücklegen mussten.