Skitourenabenteuer in der Silvretta

Am vergangenen Wochenende erlebten sechs skitourenbegeisterte Bergsteiger in der Silvretta zwei intensive Tage.

Die Klostertaler Umwelthütte, die nach eineinhalb Stunden Aufstieg erreicht wurde, diente dabei als Stützpunkt. Eine Selbstversorgerhütte – kalt, einsam und urgemütlich. Holz sägen, Feuer machen, Schnee schmelzen und dann lecker kochen, so der Ablauf des Abends im verlassenen Kleinod.

Davor standen aber gute 1200 Höhenmeter auf die Schneeglocke an. Ein langer Talhatscher, weite Gletscherhänge und ein aperer Gipfelanstieg forderten die Gruppe konditionell, miserable Abfahrtsbedingungen dann technisch heraus. All das wurde mit Bravour gemeistert. Dass auf Grund der nicht optimalen Bedingungen im Gebiet sehr wenig los war, führte zu einem eindrücklichen alpinen Erlebnis.

Am Sonntagmorgen dann ein erfreulicher Blick aus dem Fenster. Entgegen des Wetterberichts ließ sich die Sonne blicken und der Aufstieg durchs Verhupftäli zum Litznersattel wurde unerwartet zur Sonnentour. Unterhalb des Sattelkopfes kamen die Ski dann an den Rucksack und konzentriertes Aufsteigen durch eine steile Flanke führte auf die andere Bergseite. Die nordseitige Querung war bei der aktuellen Lawinenlage (Stufe 1) gut zu verantworten – wenngleich das bei anderen Verhältnissen eine kritische Sache sein könnte.

Knapp unter dem Gipfel entschieden wir umzudrehen, da die gratbildenden Felsplatten nur mit wenig Schnee überzogen und durchaus nicht ohne zu begehen waren. Also abfahrtsbereit machen – Drop in und siehe da, nach übelsten Windharsch und großen Zastrugis am Vortag – Pulverschnee vom allerfeinsten auf dem Verhupfgletscher und auch in den Hängen unterhalb der Saarbrücker Hütte, die zum Seespitz zurückführten. So konnten die Sechs auch noch eine super Abfahrt bei besten Schneebedingungen genießen.

Alles in allem zwei sehr ruhige, eindrückliche und spannende Tage in der Silvretta.