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 Bergwoche im Aostatal

vom 28.7. – 4.8.2013

          

               "Ich habe den Blick ins Paradies getan. Ich bin einfach nur glücklich!"

Das war Hubert Webers Ausruf nach der erfolgreichen Gletscher-Hochtour am Donnerstag auf das 4165m hohe Breithorn, das in vier Seilschaften "erobert" wurde. Natürlich auch glücklich darüber, daß alle den Aufstieg geschafft und die letzte Bahn ins Tal mit viel Anstrengung noch erreicht haben!

Dieser treffende Ausspruch wurde zum Inbegriff für uns alle, wenn wir mal wieder bei schönstem Sonnenschein – die Drei- und Viertausender immer zum Greifen nahe – müde und glücklich von einer Tour zurück waren, denn das  Aostatal ist ein noch immer vergleichsweise unberührtes Paradies mit alten Dörfern, wilden Flußtälern und eisblauen Bergseen, lichten Lärchenwäldern und wahren  Alpenblumen-Teppichen bis über 3000 m Höhe! Tatsächlich, die Alpenblumen, die wir nicht sehen konnten, wären so viel leichter aufzuzählen, als die unzähligen, von A wie Arnika (über E wie Edelweiß, H wie alle Sorten Hauswurz, K wie Knabenkraut, T wie Trollblume) bis Z wie Zierliche Glockenblume, die zu immer neuen Foto-Stopps animierten. Im Zweifelsfall wurde Böschele zu Rate gezogen!  

Wir waren zwar nicht auf dem Gran Paradiso, dem Viertausender und Namensgeber für diesen herrlichen ältesten italienischen Nationalpark, aber auch das Breithorn und die Dreitausender hatten es in sich und eröffneten "einen Blick ins Paradies": in jeweils vier Wandergruppen eroberten wir die Seitentäler Valtournenche unterhalb des Matterhorns, das hier Mt. Cervino heißt, mit dem Becca d´Avers, dem Col de Nannaz und dem anspruchsvollen C/D-Klettersteig Gobellion, das Val Gressoney (mit seinen römischen Brücken und alten unversehrten Orten sicher das schönste der Seitentäler) mit den Dreitausendern Stolemberg und Hohes Licht, das Valle Cogne am Fuß des Gran Paradiso mit Tsaplana und Montseuc und zuletzt das Ayastal mit dem Mont Zerbion (Huberts Herzenswunsch, auch wenn er für die 2000-HM-Besteigung von St.Vincent aus keine Anhänger fand…) und dem zauberhaft gelegenen Lac Bleu.

Es kann gar nicht jede einzelne Tour aufgeführt werden, aber ob Gletschertour, Klettersteig oder Höhenrundweg: alle hatten immer das Gefühl, sie hätten mit dem besten Führer die schönste, die beeindruckendste Wanderung unternommen mit den meisten Alpenblumen und dem spektakulärsten Blick auf das unvergeßlich paradiesische Panorama! Und natürlich mit der schönsten Einkehr-Alm! Und obwohl die eine oder andere Gruppe manchmal "etwas später" im Galopp-Schritt und etwas außer Puste am vereinbarten Treffpunkt eintraf, klappte die komplizierte Koordinierung dank der hervorragenden Planung unserer Tourenführer (Hubert Weber, Helmut Keller, Ursula Heim und Rainer Willibald) einfach perfekt! Und immer brachte Mario uns glücklich durch die abenteuerlich engen Täler mit Serpentinen-Sträßchen, vorbei an niedrigen Dachrinnen und uneinsichtigen Autofahrern meisterlich nach Châtillon zurück! Durch seine Bereitschaft, immer so weit wie irgend möglich hinauf zu fahren, ersparte er uns viel Zeit und Aufstiegsmühen!

Mit Marios Hilfe konnten wir auch den einzigen Regentag kurzerhand zu einer geführten Besichtigung der Hauptstadt Aosta nutzen, einer immer noch römisch geprägten dichten Altstadt mit Amphietheater, Triumphbogen und der sehenswerten romanischen Kollegkirche St. Orso mit ihrem wunderschönen Kreuzgang. Eis-essend unter dem schnell noch gekauften Regenschirm ging es durch die Gassen mit französisch geprägtem italienischen Flair: so kam sogar noch die "Kultur" nicht zu kurz!

Für diese wahrlich traumhaft schöne Bergwoche, zu der auch das schon zur Tradition gewordene Kuchenbacken von Anni, Hilde, Böschele und Gitte gehören, bedankte sich Reinhild als würdige Nachfolgerin von Kees bravourös ganz herzlich bei Hubert Beck für das anstrengend-zehrende fotografische Dokumentieren, bei Mario und Sophia für die aufmerksame herzliche Sorge um unser körperliches Wohlergehen und bei unseren Tourenführern für die kenntnisreiche (und doch so entspannte) Planung der Touren, die alle Wünsche und Bedürfnisse unter vier Hüte brachten und uns alle immer vorbildlich gesund und glücklich ins Tal zurück führten.