Es soll ein wunderbar sonniger Tag heute werden. Allerdings haben wir am Start ziemlich frostige -15°C! Schnell anziehen und schauen, dass wir in die Gänge kommen, um wieder einigermaßen warm zu werden. Zu unserer Freude gab es gestern noch eine 15-20cm Neuschneeauflage – extra für uns!
Nach einem großen LVS-Check in der Sonne, steigen wir rechtsseitig hinauf in die Gipfeleinsattelung des Riedbergerhorn. Wir sparen uns die letzten Meter zum Gipfel und haben quasi schon den ersten herrlichen nord-ost-seitigen Abfahrtshang, runter ins Bolgental vor uns. Wir fahren im feinsten, fluffigen und leicht zu fahrenden Pulver noch um einiges weiter ins Tal hinein, bis kurz vor die Zunkleiten Alpe. Hier heißt es nun wieder anfellen! Wir gehen einige Meter wieder zurück, bevor wir dann rechts über einen kleinen Rücken in den Wald einbiegen. Es ist eine Traumhafte Landschaft, so zwischen den frisch verschneiten Bäumen und der durchscheinenden Sonne aufzusteigen. Wir kommen an der Alpe Hinteregg vorbei und erreichen bald darauf das gut besuchte Bergasthaus Schwaben. Von hier ist es nicht mehr weit um, über offene Flächen, auf den Gipfel des Großen Ochsenkopf zu gelangen. Bei dem Ausblick kommt eine kurze Pause wie gerufen.
Hubert zeigt uns den weiteren Wegverlauf. Wir haben zwei Möglichkeiten und entscheiden uns nicht ganz ins Gunzesriedertal abzufahren, sondern über die schön gelegene Ober-Alpe und der Rangiswanger Alpe, auf die Einschartung am Grat des Hörner Höhenweges zu laufen. Dort halten wir uns links und steigen, immer entlang des Grates, direkt auf den Gipfel des Rangiswanger Horn. Auch auf diesem beliebten Gipfel ist einiges los und wir genießen unsere zweite Gipfelrast heute. Von hier erblicken wir das kleine Dörfchen Sigiswang, zu dem wir abfahren wollen. Sieht interessant aus, da die Schneedecke je weiter man nach unten schaut, auffallend abnimmt.
Der direkt in der Falllinie gelegene Gipfelhang ist schon gut durchpflügt und wir versuchen bei unserer Abfahrt nun unserseits vielleicht noch ein paar unberührte Fleckchen Schnee zu finden. Wie schon befürchtet dünnt die Schneedecke gewaltig aus und ab dem Freizeitheim Kahlrückenalpe wird die ganze Sache dann schon etwas abenteuerlich für Skitourenabfahrer. Es gibt so manchen Untergrundkontakt, aber wir kommen ohne Belagschäden an der Straße in Sigiswang an.
Wie kommen wir nun wieder zu unserem Auto in Grasgehren? Hubert hat einen Busfahrplan dabei und tatsächlich kommt schon nach kurzen drei Minuten der Bus bis zumindest nach Bolsterlang. Dort warten wir fünfzehn Minuten auf den Anschlussbus, der uns nach Obermaiselstein, zur Anschlussstelle nach Grasgehren, befördert. Die Sonne macht sich so langsam, aber sicher aus dem Staub und es wird nun wieder empfindlich kalt. Christian, der gefahren ist, muss hier nochmals etwas auf den letzten Bus warten und der Rest von uns beschließt so lange im Restaurant Café Schreinerstube bei einem Kaffee und Kuchen einzukehren. Als er zurückkommt, ist für ihn natürlich auch noch ein warmes Getränk und etwas süßes übrig.
Nach einem erfüllten, kalten, aber sehr schönen Tourentag, mit wie immer professioneller Führung durch Hubert und sogar der Nutzung öffentlich Verkehrsmittel, kommen wir gegen siebzehn Uhr wieder in Wangen an.
Peter Klugger