Erlebnisreiche Skitourentage in Praxmar/Sellrain

Wäre die Unterkunft nicht schon gebucht gewesen – nach der düsteren Wettervorhersage wären wir wohl nicht gefahren.

Zudem war Rainer als Tourenleiter krankheitsbedingt nicht in der Lage, die Tour zu führen, so dass mir als Ersatzmann die Aufgabe zufiel, zu schauen, was denn überhaupt möglich ist.

Einem trüben Start in Wangen bei Regen folgten Aufhellungen, je mehr wir uns dem Inntal näherten. Im Kühtai angekommen, ließ uns beim Aufstieg zum Pirchkogel anfänglich die Frühlingssonne sogar ins Schwitzen kommen. Im weiteren Verlauf blies uns dann aber im Gipfelbereich ein kalter Wind um die Nase und die dichten Wolken des angekündigten Italientiefs drängten immer mehr über den Alpenhauptkamm.

Noch in der Nacht setzte Schneefall ein, der die ganze Nacht über und den ganzen nächsten Tag andauerte. Deshalb nutzten wir die Gelegenheit, die LV-Suche auf dem stationär eingerichteten Übungsparcours vor dem Hotel intensiv zu üben. Da die Sicht trotz Schneefall einigermaßen ordentlich war, begaben wir uns am Nachmittag auf eine kurze Tour am ehemaligen Hausberglift bis zum Köllenzeiger auf 2200 m.

Wegen der anhaltenden Neuschneefälle wurde am Abend dann die Lawinenstufe 4 für den nächsten Tag ausgegeben. Das erforderte nun eine sehr gründliche Abwägung, was an Tourenmöglichkeit noch möglich ist. Mit Rücksprache mit unserem Hotelchef, der natürlich ein sehr guter Gebietskenner ist, beschlossen wir, den Aufstieg zur Lamsenspitze anzugehen. Da die Tour sehr beliebt ist und Wochenende war, strömten schon mehrere Dutzend Skitourengänger vor uns dem Gipfel entgegen. Dazu schien die Sonne vom blauen Himmel und zauberte mit dem Neuschnee eine perfekte Winterlandschaft.

Der Aufstieg war dank der ausgetretenen Spuranlage kein Problem. Lediglich beim Schlussanstieg vom Skidepot zum Gipfel wehte uns eiskalter Wind ins Gesicht. Die Abfahrt durch den herrlichen Pulverschnee ließ unsere Herzen dann höher schlagen. Ebenso problemlos verlief der Aufstieg am letzten Tag von der Sellrainstraße entlang des Klammbachs zum Kreuzjoch. Vom Anstieg auf dem überwechteten Grat zum Mitterzeigerkopf verzichteten wir. Auch hier wurden wir mit der Abfahrt im frischen Pulverschnee für unsere Aufstiegsmühen reichlich belohnt.

Fazit: Wir haben vier erlebnisreiche Tage erleben dürfen – trotz der schlechten Wettervorhersage.